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Was machen wir eigentlich im Sommer?

Diese Frage wird uns als Rodler oft gestellt.

In diesem Blog versuchen wir einen kleinen Einblick in unser Sommertraining zu schaffen.

Denn „Wintersportler werden im Sommer gemacht“.

Der Fokus liegt vor allem am Start. Wer im Winter mithalten will, muss unweigerlich am Start ganz Vorne dabei sein. Das Rodeln selbst ist im Sommer nur indirekt trainierbar, sollte aber dennoch nicht untergehen. Und dann muss auch noch die Rodel gebaut werden, denn ohne Schlitten geht Garnichts.

Start

Volle Konzentration beim Starten, hier: Weltcup Winterberg

Der Sport Kunstbahnrodeln wird immer athletischer und der Start damit immer wichtiger. Wer am Start schon Zeit verliert, tut sich schwer diese in der Bahn wieder aufzuholen. Pi mal Daumen kann man von einer Verdreifachung des Startrückstandes sprechen.

Beim Starten ist besonders die Schnellkraft gefragt. Man muss sich so schnell wie möglich in die Bahn katapultieren. Dafür wird viel trainiert. Krafttraining, Sprünge, Würfe, Sprints – alles was mit Schnelligkeit und Kraft zu tun hat.

Auch die optimale Technik ist wichtig, denn ohne eine saubere Startechnik verpufft die ganze Schnellkraft in der Luft. Um dies zu trainieren sind wir viel „on ice“, dass heißt entweder in der Eishalle am Flacheis, oder in unserem Startrampe direkt beim Trainingszentrum. Zusätzlich sollte man täglich seine Beweglichkeit verbessern, um das Maximum an Beschleunigungsweg herauszuholen.

Für den Start kommt schon viel zusammen. Zusätzlich gehören noch wichtige Grundeigenschaften, wie Ausdauer und Koordination dazu.

Rodeln

Kreisel in Igls

Beim Kunstbahnrodeln ist das Rodeln selbst, also die Zeit zwischen Start und Ziel, immer noch der wichtigste Faktor. Wie schon erwähnt ist das Rodeln im Sommer nur schwer trainierbar. Es gibt zwar Sommer-Rodelbahnen, doch das Rodeln mit Rollen ist leider kaum vergleichbar mit dem Fahren auf Eis. Deshalb muss man im Sommer auf alternative Trainingsmethoden zurückgreifen und die allgemeine Koordination trainieren.

Koordination = das Richtige, mit der optimalen Stärke zum perfekten Zeitpunkt zu machen. Darum geht’s auch in der Bahn. Vor allem durch das setzten von überschwelligen Reizen, entstehen neue Verknüpfungen im zentralen Nervensystem. Dadurch erlangt man ein besseres Gefühl für den eigenen Körper und die Umgebung in der Bahn. Deswegen ist auch Spielen (meist Fußball, Volleyball und Spikeball) ein extrem wichtiger Bestandteil des Trainingsalltages. Zudem sind auch separate Koordinationseinheiten wichtig. Um besser zu werden, versucht man sich hier selbst zu überfordern.

Schlittenbau

Kontrolle der Schiene, nach jedem Lauf

Der Rodelbau ist ein, von den Nationalverbänden, streng gehütetes Geheimnis. Denn nur wer eine schnelle Rodel hat, kann auch Rennen gewinnen.

Der Schlitten wird teils in Handarbeit und teils in Kooperation mit Unternehmen gebaut. In jeder Rodel steckt viel Erfahrung, welche man sich über Jahre hinweg aneignet. Somit gehört das Arbeiten in der Werkstatt ebenso wie das Athletiktraining zum Sommer dazu.

Es gibt also noch viel zu tun. 🙂

In diesem Sinne einen feinen Sommer

Juri und Riccardo

Diese Tabelle ist nochmal eine Zusammenfassung dazu, welche sportlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten wir benötigen und wie wir sie trainieren.